Änderungsdatum

Mai 27, 2015

 

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Projektentwicklung
Ausgangslage

 

1. Ausgangslage

 Werte erhalten und Zukunft gestalten - das ist die orginäre Aufgabe aller im Bau- und Immobilienbereich Beteiligten, ob Kommune, Planer, Bauherren, Unternehmen oder Verwaltung. Doch überall werden weiterhin materielle und energetische Ressourcen vergeudet. Die Auswirkungen sind lokal und global spürbar. Die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt, die Fähigkeit zur Innovation und Kreativität werden unzureichend genutzt oder fehlgeleitet. Diese sichtbaren Entwicklungen werden maßgeblich von den Folgen des gesellschaftlichen Wandels und den Veränderungen in der globalisierten Arbeitswelt bestimmt.

 Doch die Globalisierung kann nicht aufgehalten werden, aber sie kann in eine umweltgerechte Qualität und in eine gerechte Verteilung münden. Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung sind in der Lage, die Kräfte der Globalisierung im positiven Sinne zu symbolisieren und den Globalisierungsprozess vor dem Hintergrund einer Wertediskussion umweltverträglich, wirtschaftlich effizient und sozial gerecht zu gestalten. In der Region spielt dabei die Entwicklung von Strategien eine ebenso wichtige Rolle wie die Gestaltung der Region. Die Ziele und Konzepte sollten sich vorrangig an der nachhaltigen Entwicklung und Verbesserung der Wirtschafts- und Infrastruktur unter Berücksichtigung regionaltypischer und kultureller Eigenartenausrichten und den sozialen Ausgleich der Lebensbedingungen integrieren.

 Viele Städte und Gemeinden haben sich entwickelt, indem überkommene Formen und Grenzen aufgebrochen wurden. Einhergegangen sind damit innerstädtische Brachflächen, Leerstände und soziale Ungleichheit. Doch der Umbau und die Zukunftsentwicklung bedarf einer reflexiven Vorsorge für die Lebenswelt in den Kommunen und muss sich beziehen auf den Erhalt und die Fortentwicklung der Wirtschaft und die lokalen und kulturellen Eigenarten der Region. Gefährdende Faktoren für diese Zukunftsentwicklung sind vorausschauend zu definieren - damit die Prozesse der Reduktion und Verarmung der Lebensbedingung aufgehalten werden. Zum Stadtumbau Ost und anderer Regionen gehört deshalb ein bewusster Umgang mit den Möglichkeiten des Erhaltes der regionalen Kultur, der Modernisierung des Baubestandes, der Stärkung der Unternehmenskultur und die Identifizierung mit der wirtschaftlichen Daseinsvorsorge und den sozialen Problemen.

 Kommune und Gesellschaft

Die Integration von „Nachhaltigkeit“ in die städtebauliche Entwicklung schafft Voraussetzungen dafür, die Kommune und ihre Entwicklung als Teil der „Kreislaufwirtschaft“ zu sehen. Damit bietet sie Entwicklungsmöglichkeiten für neue Wachstumskerne und das Innovationspotenzial, das sich aus diesen Kernkompetenzen ergibt.

Innovation auf einer breiten Basis

Innovation bedeutet ein mehr an zukunftsfähigen Potenzialen und regionaler Identität. Kommune, Wirtschaft und gesellschaftliche Kräfte müssen „gemeinsam“. Die Zielsetzung für ein Bündnisses schafft erst die Möglichkeiten zukunftsweisend zu agieren und Symbiosen in Tradition, Wirtschaft und Soziales wahrzunehmen und entwickeln.

 

2. Zukunftsfähige Liegenschaften durch nachhaltige Projektziele

 Lebende Biotopsysteme in der Natur sind in sich hochkomplex und in ihrer Vielfalt kaum zu beschreiben. Die Natur regelt ihre Artenvielfalt und den Gleichgewichtszustand selbst. Werden diese Zustände aber durch zu intensive Eingriffe zerstört, kollaborieren diese Systeme. Vergleichbar mit der Wirtschaft und Kommunalentwicklung - externe Eingriffe und Ãœberregulation können solche natürlich entstandene Selbstorganisation empfindlich stören.

 Regionale Märkte, in denen die Arbeits- und Lebensbedingungen hinreichend adäquat sind, wirken nach außen hin gesund und voller Potenzial. Zusätzliche Leuchttürme und industrielle Kerne funktionieren über die Region hinaus und lassen die Infrastruktur teilhaben am Export und an Leistungen in anderen Märkten. So wachsen kleine Unternehmen zu größeren heran.

 Bei aller Beachtung der historischen Prägung der verschiedenen Wirtschaftsregionen in den Neuen Bundesländern und Regionen muss künftig die „Artenvielfalt“ und Eigendynamik der Wirtschaftssysteme mehr im Mittelpunkt regionaler und kommunaler Interessen gestellt werden. Die vielfach fokussierte Meinung der bislang klassischen Wirtschaftsförderung auf Großunternehmen und „Spitzen Innovation“ muss in der gesamten gesellschaftlichen Breite mit den regionalen Akteuren und durch parteienübergreifende Initiativen gewandelt werden.

 Erkenntnis heute - die mit der Wende zu hoch gesteckten Erwartungen in die Wirtschaftsentwicklung der NBL sind unrealistisch gewesen. Instandhaltungsstau, fehlende Schwerpunktsetzung für eine zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung und ungenügende Immobilienauslastung sind typische Merkmale in den Gebieten. Doch vor dem Hintergrund des weltweiten Strukturwandels von der Industrie- zur Informationsgesellschaft bieten sich gerade für schwache Regionen mit ihren vielfach brachliegenden und ungenutzten Potenzialen erhebliche Entwicklungschancen. Der Aufbau zukunftsfähiger Regionen muss  seine eigenen nachhaltigen Biosysteme entwickeln, denn die Risiken und Chancen im strukturellen Wandel bieten gerade für wirtschaftlich schwache Standorte wirksame Ideen und Konzepte für den Wettbewerb am Markt.

 Ein Schwerpunkt in der Mittelstandspolitik ist die Beseitigung der vorhandenen Hemmnisse und die Befreiung von (bürokratischen) Schwierigkeiten – dann wird auch eine Wende auf den regionalen Märkten, auf dem Arbeitsmarkt und in den Bündnissen mit den Kommunen, Volksbanken, Sparkassen und Verwaltungen geben und die weitere Festigung innovativer regionaler Wachstumskerne eintreten können. Inhaltlich geht es in der Liegenschaftsentwicklung dabei um die klassischen Aufgabenbereiche in der Planung, Herstellung und Nutzung – aber auch um die Weiterentwicklung des Regionalmanagements und um    eine Zusammenführung mit Qualitäts- und Umweltsystemen und um die Bündelung und ganzeinheitliche Betrachtung der „Kreislaufwirtschaft“ in der Region sowie dem Kontext   mit sozialen, finanziellen und gesellschaftlichen Themen.

 

3. Gesamtziel des Verbundprojektes

Kommunen und Regionen erleben derzeit einen tiefgreifenden Strukturwandel. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse zeigen oft unterschiedliche Zielvorstellungen und fordern neue Handlungsbedingungen für eine zukunftsfähige Entwicklung, besonders bei der Revitalisierung von Altstandorten, beim Bauen im Bestand und Ansiedlung. Vor diesem Hintergrund wird für die Planung und Steuerung der Prozesse von allen Beteiligten und Unternehmen neues Orientierungs- und Handlungswissen benötigt. Für die Unternehmen und den Arbeitsmarkt erschließen sich damit zukunftsfähige Handlungsfelder, die erst durch das Erkennen und Verknüpfen der regionalen Ressourcen bewertet und umgesetzt werden können.

 Die Entwicklung eines planerisch erweiterten Integrationsmodells für den „Raum“ sowie für die nachhaltige Modernisierung, Sanierung und Instandsetzung und den Um- und Ausbau von Standorten und Immobilien stehenob der wirtschaftlichen Talfahrt in der städtebaulichen und wirtschaftlichen Entwicklung in den NBL und in anderen Regionen vor einer neuen Herausforderung. Gefragt ist eine wirtschaftspolitische Trag- und Handlungsfähigkeit für Kommunen und Unternehmen sowie „zukunftsfähiges“ Wissen für nachhaltige Entwicklungen, Bewirtschaftung und Bestandspflege von Liegenschaften sowie zur Qualität und Umweltschutz in der Vergabe, Errichtung und Nutzung - als Handlungsfelder für den Wirtschaftsraum und von Immobilien.

 

4. Nachhaltigkeit und Wachstumskerne

Zukunftsfähige Handlungsmodelle für Kommunen und Unternehmen sowie beschäftigungs- und strukturpolitische Erneuerung müssen einhergehen mit Wissen und Know how für eine nachhaltige Entwicklung und Nutzung der regionalen Ressourcen. Wohnen, Arbeiten und Erholen sind keine in sich abgetrennten Prozesse, sondern Ausdruck für eine lebendige und gesunde Region. Die Einbindung in den Prozesskreislauf, die integrative Auswahl von Best off Praktiken und die Berücksichtigung von Konsequenzen auf die Planung, Bebauung und Immobiliennutzung bedarf des Wissenstransfers und einer dauerhaften Fortbildung aller Beteiligten.

 Die wirtschaftspolitische Zielstellung und Wertschöpfung hat in der bislang geführten Umstrukturierung und Regionalplanung unzureichend Beachtung gefunden. Der bisherige Planungsbegriff muss weiter gefasst werden und die sukzessive Vorgehensweise mit Bestandsaufnahme, Zieldefinition, Strategieformulierung und Folge Maßnahmebündel, die in vielfacher Sicht bei der Standortentwicklung vernachlässigt wurden, wird gemeinsam mit den Faktoren „Nachhaltigkeit und Rating“ eine neue und effizienteZielsetzung bilden - mit dem Erfordernis zur „Bündelung“ von Parametern und Indikatoren.

 Entscheidungen für die Umgestaltung von Siedlungs- und Wohnkonzepten und von funktionalen Verflechtungen in den lokalen und regionalen Wirtschaftsräumen, mit soziokultureller Entwicklung in den Zentren und peripheren Räumen sowie der Stadt Umland Beziehung bedürfen eines spezifischen Ratings, um weitere Fehlentwicklungen in den Wirtschaftsregionen auszuschließen und um wirtschaftspolitischen Kontext herzustellen. Das Ratingverfahren in der Vorphase der Entscheidung und die Dokumentation von nachhaltigen Parametern und Indikatoren mit dem Verantwortungs- u. Informationssystem zielt auf Qualität und Umweltschutz.

 

5. Wissenschaftliche und forschungsrelevante Zielsetzungen

 Die Einheit von Forschung und Wirtschaft ist unverzichtbar, wenn es darum geht, im Wirtschaftablauf und im Bau- und Immobilienbereich neue Wege für eine zukunftsfähigen Entwicklung  zu finden. Rahmenbedingungen und Aspekte, die in diesem Komplex möglicherweise einegrößere Bedeutung erlangen können, und Lösungsansätze für „eine sich dynamisch entwickelndelokale und regionale Wirtschaftsstruktur“ oder für das „Konfliktpotenzial zwischen Erhalt und Veränderung des Bestandes im Raum“ müssen integriert werden können. Die hier aufgezeigte Strukturierung des gesamten Entwicklungskomplexes ist daher nur als Rahmen zu sehen.

 Es hat sich auch gezeigt, dass die dezentrale Konzentration und streng polyzyklische Landesentwicklung nicht zur Beschäftigungsfindung und zu der erhofften Revitalisierung der Wirtschaft geführt hat. Schlüsselprojekte (Leuchttürme) und regionale Entwicklung sind zwei verschieden Paar Schuhe – während das eine vom Einkauf und Verkauf überregional gefragter Ressourcen lebt und die Lücken in der Nachfrage und zum Versorgungsangebot nach überregionalen Gesichtspunkten löst, orientieren sich die strategischen Parameter in der regionalen Entwicklung wie ein Biotop - an einer eigenwirtschaftlichen Basis und in der Verflechtung der sektoralen Prozesse und Cluster und schaffen damit eine Identifikation für das Gebiet.

 egionale und wirtschaftspolitische Zielstellungen und Wertschöpfung haben in der Umstrukturierung und Regionalplanung nur unzureichend Beachtung gefunden. Der bislang gebrauchte Planungsbegriff muss weiter gefasst werden und die sukzessive Vorgehensweise (Bestandsaufnahme / Zieldefinition / Strategieformulierung / Ableitung Maßnahmebündel), die in vielfacher Sicht bei der Raum- und Standortentwicklung vernachlässigt wurde, muss gemeinsam mit den „Nachhaltigkeitsfaktoren“ eine neue zukunftsfähige Zielsetzung bilden. Steht die Frage - Haben die Leitgedanken der Vergangenheit noch eine Zukunft? Ja und nein! Die erkennbaren Konfliktpotenziale müssen allseitig aufgearbeitet, die Indikatoren zur Wirtschafts- und Wohnungsbauentwicklung diskutiert und durch das „Ratingverfahren“ prüfbar sein.

 

6. New Publik Management (NPM)

 NPM stellt sowohl für die Politik und Verwaltung als auch für die Wirtschaft eine Chance dar, um den immer starrer werdenden bürokratischen Regelkreis zu durchbrechen und mit ökonomischem Denken zu hinterlegen. NPM ermöglicht die effiziente Vernetzung von Staat und Wirtschaft und ermöglicht Synergieeffekte. Die Kernaufgaben müssen dazu auf den Prüfstand, wie z.B.

Benchmarking unter gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Strategische Beschränkung staatlicher Verwaltungstätigkeit

Deregulierung mit neuen betriebswirtschaftlichen Werkzeugen

Orientierung an Resultaten (Produkten) und Wirkungen (Output)

Ersetzen von Sparpaketen durch Strukturpakete (bottom up)

Überschaubare Aktivitätsfelder betreffs besserer Kostenzuordnung

Globalbudget mit neue Formen der Finanzierung

 Wirtschaftspolitisches Denken ist Denken in Alternativen und Handlungswissen für notwendige Strukturreformen. Wirtschaftspolitisch gefragt ist sowohl das Erzeugen einer Eigendynamik als auch die Herausbildung von Clustern. Problem - bisherige Besitzstände werden in Frage gestellt. Die Lösung dieser wirtschaftlichen Aufgaben dürfte sich nur mittels einer Änderung der politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und mit der ganzheitlichen Vernetzung von Politik und Verwaltung beheben lassen. Die Vernetzung ermöglicht das Aufdecken von Widersprüchen, denn Wissen und Know how für nachhaltiges Wirtschaften ist am Markt in ausreichendem Maß verfügbar. Erforderlich wird die Klärung hinsichtlich der (selektiven) Aufbereitung und der Logistik dieser Informationen, insb. in Hinsicht auf eine praxisorientierte Nutzung zur Erneuerung der wirtschaftlichen und politischen Strukturen.

 Standortbegriff „Raum“ - alle wirtschaftlichen Prozesse vollziehen sich in Raum und Zeit. Dabei führt die zeitliche Dimension zu Wachstums- und Entwicklungsproblemen, die räumliche Dimension zu Verteilungsproblemen. Im Ergebnis führen die Lagegunst als auch die unterschiedlichen Gegebenheiten eines Wirtschaftsraumes zu einer differenzierten Verteilung der Wirtschaftssubjekte in den Gebieten. Wirtschaftspolitischer „Analysengegenstand“ ist demgemäß die Zuteilung der Ressourcen und die alternativen Verwendungszwecke. Drei Arten von Problemen ergeben sich in diesem Zusammenhang und bedürfen jeweils einer Lösung:

Wie sieht die räumliche Verteilung in der Region aus?

Wie entsteht und wie entwickelt sich die räumliche Verteilung

und welchen Einfluss hat sie auf die wirtschaftlichen Prozesse?

Welche wirtschaftspolitischen Möglichkeiten ergeben sich innerhalb des Raumes?

 Eine nachhaltige Raumplanung zielt auf eine zweckmäßige Anordnung von Infrastrukturprojekten. In der Praxis stellt sich deshalb immer mehr die Frage, ob und wie dezentrale Infrastrukturleistungen mit innovativen Ansätzen wesentlich effizienter und nachhaltiger entwickelt werden können. Infolgedessen ist die Frage nach dem Vorhandensein ökologischer Thesen, nachhaltiger Leitlinien und Bausteinen für die Infrastrukturpolitik besonders eminent. Die Wirksamkeit der (staatlichen) Regulierung hängt von den Handlungsspielräumen der beeinflussenden Akteure ab. Mögliche Determinanten sind ökonomische, gesellschaftliche und politische (Nachhaltigkeits)Argumente empirische Fakten und Benchmarking, aber auch das Clearing.

Qualität der (Technologie) Standorte („Basic“ / Non Basic Sektoren)

Gleichgewicht(Situation) an den Standorten / im Raum

(Mögliche) Begrenzung der Expansion (nach innen / außen)